Familienleben,  Rundumskind

Flaschenfrei – wenn dein Kind seine Babyflasche verweigert

„Mama, ich bin doch kein Baby mehr!“

Wäre Savannah nicht erst 15 Monate alt und könnte sie sprechen, so wäre ich mir zu 100 % sicher, sie würde diesen Satz zu mir sagen. Mit 15 Monaten weiß die kleine Maus nämlich genau was sie möchte und was nicht.

Als sie jedoch vor 19 Tagen morgens ihr Fläschchen verweigerte war ich mir dennoch sehr unsicher. Bis zu diesem Zeitpunkt bekamen meine Zwillinge morgens ihre Pre-Milch und abends vorm Einschlafen. Was war da los? Auf meiner Stirn hatte sich ein großes Fragezeichen einen Platz verschafft und schon kamen die ersten Fragen, die ich systematisch abarbeitete.

„Zahnt sie vielleicht?“ Ich überlegte. Eigentlich nicht. Vorne hatte sie bereits alle Schneidezähne, da kann gar nichts weh tun. Hinzu kam, dass sie gar nicht erst die Flasche in den Mund nahm.

„Hat sie vielleicht Schluckbeschwerden? Ist sie krank?“ Ich überlegte abermals. Puh….

„Vielleicht hat sie einfach noch keinen Hunger?“ Das wäre mir neu…

So stand ich da mit der fertig angerührten Milchflasche und grübelte. Na gut, dann bekommt Silas erst eimal seine Milch. Das ist wirklich ein Vorteil als Zwillingsmama kann ich euch sagen. Wenn man das Trink- oder Essverhalten seiner Zwillinge gut kennt, so gibt es wenig Reste. Als Silas jedoch seine Milchflasche leer getrunken hatte, stand ich immer noch vor dem gleichen Problem. Savannah wollte einfach nicht trinken. So trug ihr einen Zahnungsgel auf und versuchte es erneut. Sie zahnte definitiv nicht. Ihre Flasche wollte sie immer noch nicht. Vielleicht ja doch Schluckbeschwerden….Für den Hals- bzw. Rachen hatte ich auch ein tolles Gel zur leichten Anwendung, was aber auch nichts brachte.

In der Zwischenzeit wurde sie verständlicherweise ziemlich garstig. Ich kapitulierte, setze sie in ihren Hochstuhl, und gab ihr ein ein Butterbrot in die Hand, welches ich in der Zwischenzeit vorbereitet hatte.

Tja…und was soll ich sagen? Sie biß voller Freude und dabei genüsslich in ihr Brot. Dabei strahlte sie wie ein Honigkuchenpferd und hörte nicht auf zu essen.

„Mama, ich bin doch kein Baby mehr!“ Nein, das ist sie wirklich nicht mehr *lach*.

Dennoch versuchte ich in den darauffolgenden Tagen immer wieder ihr die Milchflasche anzubieten. Nicht aus Gewohnheit oder weil es einfacher ist, sein Kind so satt zu bekommen, sondern weil ich dachte, es sei nur eine Phase. Wie oft haben unsere Kinder Phasen etc., in denen sie halt anders sind als gewohnt?! Hinzu kam, dass sie tatsächlich wenige Wochen zuvor auch mal ihr Fläschchen verweigert hatte, jedoch nur für ca. 3 Tage.

Dieses Mal war ihr Verhalten jedoch total anti. Sie ergriff sofort die Flucht, als sie mich mit der Milchflasche näher kommen sah. Das brachte mich jedes Mal zum Lachen. Das Verhalten war wirklich sehr anti gegenüber ihrer Milchflasche, die dann natürlich Silas bekam.

Heute sind wir also bereits 19 Tage flaschenfrei. Es war am Anfang wirklich ungewohnt, denn ich überlegte, wie ich sie am besten satt bekomme. Was bekommt sie stattdessen zum Frühstück und was zum Abendbrot? Zum Glück ist sie eine sehr gute Esserin, isst scheinbar alles, und dadurch macht sie es mir sehr einfach. Zum Frühstück bekommt sie mal ein Butterbrot, mal einen Joghurt oder Müsli mit frischem Obst. Mittlerweile kann sie auch richtig toll aus einem Strohhalmbecher trinken, so dass ich mir auch keine Sorgen machen muss, dass sie nicht genügend trinkt.

Silas braucht noch seine Pre-Milch morgens und abends. Er ist total verschmust und kuschelt gerne. Daher denke ich, dass er noch einige Zeit länger sein Fläschchen braucht. So eine Milchflasche hat halt was Vertrautes und Geborgenes bei Flaschenkindern. Meine persönliche Meinung ist, dass Babys oder Kleinkinder die oft die Nähe und Wärme von Mama oder Papa suchen länger an ihrer Milchflasche festhalten.

Was denkt ihr? Wie sind hier eure Erfahrungen?

Eure

 

 

 

Text und Fotografie © Nadja Moutevelidis

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